Medal of Honor - Ein persoenlicher Blick

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04 Oct 2010, 09:40

Verfasst vom Deutschen Community Manager Andreas Koch, alias Gamm4:

Zum Besuch in Stockholm, zur Reise, zu allen lustigen und tollen Sachen ist nun schon eine Menge gesagt und geschrieben worden und daher lasse ich diesen Teil einfach mal außen vor. Hier soll es um Medal of Honor gehen, aber weniger um harte Fakten, als mehr darum wie es sich für mich angefühlt hat, wie es sich spiel, welchen Eindruck das Spiel bei mir hinterlassen.

Auf Gehts!
Los ging es direkt früh nach dem Start des Tages im Gaming Room "three" von DICE in Stockholm. Am PC konnten wir eine brandneue Version von Medal of Honor spielen, bei der alle Waffen und Unlocks freigeschaltet waren. Es ging auf einer Stadtmap los, enge Gassen, viele Treppen, dunkle Ecken - patsch war ich tot. Nachdem ich wieder ins Spiel kam lief mir ein Soldat mit einer M16 in die Arme und patsch war ich tot. Bei nächsten Spawn erwischte mich ein Sniper - patsch war ich tot. So ging das gute 10 Minuten weiter und die Lage verbesserte sich für mich keineswegs als die ersten Spieler mit DICE Tag zu uns ins Spiel kamen.

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Heftig, schnell, direkt, hart und tödlich - so präsentierte sich das Gameplay der neuen Version. Von Battlefield ist dieses Gameplay meilenweit entfernt und in meinem Alter braucht man eine Weile bis man sich umstellt. Das Drücken der Q Taste aus BFBC2 konnte ich die ganze Zeit nicht loswerden und so stand ich oft mitten im Gefecht mit der Pistole da. Besonders Emma, der ja von CoD4 zu Battlefield gekommen ist, war sofort in seinem Element und immer wieder war er das Ende meiner sehr kurzen Trips ins Gefecht.

30 Minuten Frust
Nach knapp 30 Minuten machten wir eine kurze Pause, in der mein Frust wohl deutlich spürbar war. Zu dem Zeitpunkt hatte mich jeder schon mal gekillt. Mir fehlte die Wirkung der angelegten Waffe, das Spotten wie in BFBC2 und vor allem das dichte Teamplay im Squad. Meine erste Erfahrung war also nicht wirklich toll, doch das sollte sich im Laufe der Spielsession noch gründlich ändern.

Mit dem Frust der vielen Kills, jeder dem das schon mal passiert ist, kann das sicher nachvollziehen, hatte ich erstmal keine Lust mehr zu spielen und nahm mir zehn Minuten zum Zuschauen. Gut investierte Zeit, anders kann ich es nicht sagen. Zum einen lernte ich in diesen Minuten sehr schnell, das Medal of Honor kein Battlefield Bad Company 2 Clon ist, das Spielweise und Vorgehen ganz anders sind. Es ist schneller, härter, direkter, weniger Recoil der Waffen, weniger Zurückziehen und wieder angreifen, weniger Denken beim Spielen - es ist einfach nur schnelles Gefecht. Das Gameplay ist auf jeden Fall deutlich dichter an schnellen Shootern wie CoD4 dran als an BFBC2. Schnell wurde mir beim Zuschauen auch klar, das die Wahl der Waffe und deren Anpassung mit Visier und Lauf, es war ja alles frei geschaltet, eine große Rolle spielen.

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Mit diesen neuen Erkenntnissen habe ich mich dann direkt neu ins Gefecht gestürzt und siehe da, ich bin in der ersten Runde gleich auf Platz 2 gelandet. Hier hatten mir meine eigenen Erwartungen wohl deutlich einen Streich gespielt. Je mehr ich mich auf das schnelle und direkte Gameplay einließ umso besser kam ich zurecht. Wo ich noch Minuten vorher mit Ironsights arbeitete, gab es nun lange Feuerstöße übers offene Visier, wo ich vorher mit der Sniper um die Ecken schlich kam nun das M60 mit Reflex zum Einsatz. Und plötzlich fühlte sich das alles deutlich besser an.

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Es wird besser
Ein Effekt der mich BFBC2 lieben lässt, man geht ins Spiel und versinkt sofort in der einzigartigen Spielewelt. Genau das gelang mir nun auch bei Medal of Honor. Dem kam auch der Spielmodus Combat Mission auf Shahikot Mountain sehr entgegen. Heftige Feuergefechte wechseln sich mit schneller Bewegung ab, wenn man die nächsten Punkte angreift und zerstört. Und trotz der extrem schalldichten Sennheiser Headsets gab es hier auch das erste Mal Zurufe wo der Gegner ist, in welche Richtung man gehen sollte, eben die üblichen Sachen wenn man als Team gemeinsam eine Mission erfüllt. Und nun lies der Spielspaß und das Gameplay auch bei mir nur noch wenige Probleme offen - die Q Taste aus BFBC2 werde ich wohl so schnell nicht wieder los werden ;).

Nach einigen heftigen Gefechten ging in eine zweite kleine Pause und auch meine Mitstreiter und Gegner hatten ähnliche Erfahrungen gemacht. Besonders kettcar, der ja auch ein eingefleischter BFler ist, war überrascht wie anders sich Medal of Honor spielt und wie schnell das Spiel ist. Emma meinte nur: die Call of Duty Spieler werden es lieben.

Nach der Pause habe ich dann weniger Zeit ins Gefecht investiert. Ein Blick auf ein paar Details in den Maps, auf die Gestaltung und die Waffen - nur zocken kann es ja auch nicht sein. Die Karten strotzen vor kleinen Details die man im normalen Gameplay gar nicht oder nur am Rande bemerkt. Schaut euch in der kommenden Beta ruhig mal ein wenig um, ihr werdet erstaunt sein. Am Rande der Maps erwartet euch in der Regel ein wirklich atemberaubender Anblick. Ich stand am Rande einer Schlucht und hatte das fast reale Gefühl von Höhenangst beim Herunterschauen.

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Waffen
Weiter ging es mit Probieren der verschiedenen Waffen und nein ich werde euch nicht mit einer kompletten Liste nerven. Einige will ich aber doch ins Blickfeld rücken. Die F2000, die ich schon in BFBC2 sehr gut leiden mag, ist ein Sturmgewehr und wird auch in Medal of Honor seinem Ruf gerecht. Schnell, laut, heftig und sehr wirkungsvoll - lässt es sich mit unterschiedlichen Visieren, Läufen und Munitionsarten ausstatten. Ein Schalldämpfer mit Mündungsdämpfer setzt zwar die Leistung etwas herab, macht es dem Gegner aber schwerer dich zu sehen. Dazu OpenTip Geschosse (eine Art moderne Dumdum Kugel) für etwas mehr Schaden und schon wird es wieder gewichtet. Zusammen mit einer Optik mit Rotpunktreflex durchaus eine Bedrohung. Oder man nimmt eben einen langen Lauf mit mit 4x Zoom Optik und Vollmantelgeschosse für mehr Durchschlagskraft. Dann geht es sich auch auf größere Distanzen besser aus. Auch bei den MGs hat man alle diese verschiedenen Auswahlmöglichkeiten. Ebenso bei den Snipergewehren, bei denen ich die unvermeidliche Dragunov unbedingt probieren musste. Appropos Sniper: ich hab mit der SVD keinen Fall gehabt, bei dem ich ein zweites Mal schießen musste.

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Und dann ging der Teil mit dem Spielen auch schon zu Ende. Fast die gesamte Zeit war Sebastian 'Sibin' Armonioso, einer der MoH Gamedesigner im Raum und er stand uns nun Rede und Antwort zu Medal of Honor, speziell dem Multiplayer Teil. Sicher kein ganz leichter Job, sich von einer Horde BFler mit Fragen die teilweise sehr spezifisch waren bombardieren zu lassen. Und natürlich hat er auch mitbekommen, das wir anfangs alle sehr skeptisch waren, aber eben auch, das im Laufe des Spielens die Eindrücke immer besser wurden.

Das Q&A
Sehr ausführlich haben wir über Lean und Prone, also um die Ecke schauen und hinlegen gesprochen. Beides gibt es aktuell in MoH nicht. Und aus meiner Sicht ist das auch sehr gut so. Er hat sehr gut erklärt, was passiert, wenn man sich hinlegen kann, das jede Kante zur Camperdeckung wird, das sich das Gameplay völlig verändert. Seine Argumente klangen gut durch dacht und machen für mich eine Menge Sinn. Man kann nicht ein Spiel mit schnellem, klarem und direktem Gameplay machen und dann alles verlangsamen, mit Legen und Lehnen. Spectator und Demo waren auch ein Thema, das ja für den ESport sehr wichtig ist. Beides haben die Jungs im Team im Auge, in der Beta ist es aber wohl noch nicht komplett umgesetzt, wenn ich mich recht erinnere. Dagegen lässt das Scoreboard am Ende der Runde nach seiner und auch einhelliger Meinung aller kaum Wünsche offen. Mehrere Screens mit Kills, Deaths und verschiedenen Stats ermöglichen eine genaue Bewertung des vorher gehenden Matches, für Wettkämpfe und Turniere sicher eine gute Sache.

Fazit
Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Wer einen Battlefield Bad Company 2 Klone erwartet, der wird wohl enttäuscht werden. Auch wer Zerstörung, mehr taktische Tiefe als in BFBC2, Fahrzeuge und große Karten erwartet - für den wird Medal of Honor sicher nicht die erste Wahl sein. Genau richtig sind aber sicher die Fans des Closed Quarter Infantry Fights. In Medal of Honor geht es schnell, direkt, heftig, hart, klar und einfach zur Sache. Rein ins Spiel und losgelegt. Die Waffen fühlen sich unglaublich direkt an (zumindest für einen BFler, der ich ja nun mal bin), verziehen nur wenig und machen eine Menge Damage. Durch das Spawnsystem an neuralgischen Punkte kommt auch ohne das komplexe Squadsystem aus BFBC2 eine dichte Gefechtsstimmung auf. Die Maps sind zwar teilweise weiträuming aber man bekommt sehr schnell mit wo es zur Sache geht. Insgesamt scheint mir Medal of Honor ein Schritt zu einfacherem Gameplay zu sein, die Einstiegsschwelle ist sicher geringer als in Battlefield Bad Company 2. Dafür bietet es deutlich mehr Direktheit, deutlich mehr an schneller Action. Wo sich in BFBC2 die Gefechte entwickeln und dann zu einem Crescendo des Kamfes werden, geht Medal of Honor direkt zur Sache und man ist ab der ersten Sekunde auf Hochtouren.


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Ich gebe gerne zu, das ich lange Zeit skeptisch war, was Medal of Honor betrifft und ich dachte, am Ende des Tages macht der Singleplayer das Rennen. Immer noch skeptisch bin ich in persönlicher Hinsicht, mein Spiel wird es wohl nicht werden, dafür bin ich zu sehr Battlefielder. Aber das Spiel wird auch und gerade im Multiplayer, der übrigens im Gegensatz zum Singleplayer wohl uncut daher kommen wird, seine Fans finden. Und dank des Gameplays werden das wohl deutlich mehr sein, als ich es noch vor ein paar Wochen gedacht habe. Ich denke die Beta in der kommenden Woche wird eine Menge Spieler begeistern. Gebt der neuen Version eine Chance, die Jungs von DICE haben ihre Hausaufgaben verdammt gut gemacht und auf die Community kommt ein toller Shooter zu. Das der Singleplayer toll werden würde, daran habe ich keine Minute gezweifelt. Aber das nun auch der Multiplayer mehr bietet kann, als gedacht hat mich doch sehr positiv überrascht.

Übrigens macht Messern fast noch mehr Spaß als in BFBC2, einfach weil es noch schneller ist. Also Messer wetzen, durchladen und nix wie rein ins Betagefecht.

(Anmerkung Hunter: ... Messern noch mehr Spaß als BC2?!? Also genauso schwache Umsetzung bzw. Tastendruck 1/10 Sekunden "Schlitz Fuchteln" und "ich muss ja ueberhaupt nix tun ausser Taste Druecken und alles geht von alleine" Implementierung wie in COD4 und BC2 ... schade ... dann halt doch wirklich primaer fuer die COD´ler ... ich persoenlich mag es lieber wenn man eine Waffe und deren Eigenschaften lernen muss und damit wirklich besser wird ueber die Spieldauer. Dieser erlaubte Auto Aimbot bei Messer Benutzung bzw. wie aus der Beschreibung zu lesen, rein und mit wenig Zielwasser viel erreichen, ist nicht so mein persoenlicher Favorit. Aber es gibt halt unterschiedliche Zielgruppen.)


=]RC[= Hunter
skill is not an unlock ... see ya on the battlefields

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